Nürnberg, 3. November 2016. Die Evangelische Jugend Nürnberg (ejn), die Evangelische Studierendengemeinde (esg) und die reformierte Kirchengemeinde St. Martha laden zum Gedenken an die so genannte Reichspogromnacht ein. Am Mittwoch, 9. November 2016, um 18 Uhr am Gedenkstein der Synagoge und um 19 Uhr 30 im neuen Gemeindesaal der Israelitischen Kultusgemeinde in der Arno-Hamburger-Straße werden unter anderem Gedichte und Briefe des jüdischen Autors Joachim Esberg gelesen, der mit seiner Familie in Auschwitz ermordet wurde. Das Kaddish am Gedenkstein wird dieses Jahr Rabbiner Joshua Ahrens sprechen. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der zweiteiligen Gedenkfeier teilzunehmen.
„Im Jahr 2016 mussten wir erleben, wie Flüchtlinge zur Verhandlungsmasse werden. Als Resultat dieses zynischen Kalküls, das von ökonomischen und auch populistischen Interessen getrieben ist, wird ein nationalistischer Mob mit menschenverachtenden Parolen und kruden Theorien wieder als ‚besorgte Bürger‘ salonfähig“, legt Dekanatsjugendpfarrer Thomas Kaffenberger (ejn) den Finger in die Wunde. „Eine neue Aufklärung ist bitter notwendig. Dazu gehört auch das Erinnern daran, was zum Mainstream erhobene Menschenverachtung an unvorstellbaren Gräueln anrichten kann.“
Zusammen mit Rabbiner Joshua Ahrens und Dekanatsjugendpfarrer Thomas Kaffenberger werden Dieter Krabbe von der reformierten Kirchengemeinde St. Martha und Studierendenpfarrerin Kerstin Voges am Hans-Sachs-Platz sprechen. Die musikalische Umrahmung der Wortbeiträge an beiden Veranstaltungsorten übernimmt Gabi Athmann mit dem „Ensemble Querplay“ der Musikschule Fürth.